Auf unserer Reise nach Frankfurt am Main und Mannheim haben wir zwei der absoluten Ausstellungshöhepunkte im Kunstherbst 2019 besucht. Sie rücken die farbintensiven Arbeiten Vincent van Goghs (1853–1890) und die von ihm inspirierte Malerei von Henri Matisse (1869–1954) ebenso in den Fokus wie deren jeweilige Bedeutung für die Kunst des frühen 20. Jahrhunderts.
Noch Jahre nach seinem Tod 1890 war das Werk van Goghs nur einem kleinen Kreis von Anhängern vertraut. Erst nach der Jahrhundertwende setzte in Frankreich und Deutschland eine intensive, oft kontrovers diskutierte Rezeption seines Schaffens ein. Vor allem die Ausstellung seiner Gemälde in der Galerie Bernheim-Jeune im Jahr 1901 wurde zur Initialzündung für viele Künstler, so auch für die Gruppe der später so genannten „Fauves“ um Henri Matisse. Der intensive Ausdruck über Farbe bildete nicht zuletzt einen wichtigen Impuls für die Kunst des deutschen Expressionismus.
„Making van Gogh“ lautet der Titel der bislang aufwendigsten Ausstellung in der Geschichte des Städel Museums. Sie thematisiert die besondere Rolle, die Galeristen, Sammler, Kritiker und Museen für die Erfolgsgeschichte des Malers in Deutschland gespielt haben. Schlüsselwerke aus allen Werkphasen van Goghs sowie die Präsentation von Werken des deutschen Expressionismus versprechen Kunstgenuss und Erkenntnisgewinn zugleich.
Die Kunsthalle Mannheim präsentiert unter dem Titel „Inspiration Matisse“ mit gut 125 Gemälden, Plastiken, Keramiken und graphischen Arbeiten den großen Franzosen als Pionier der Moderne, als beispielgebenden Künstler im Kreis seiner jüngeren Zeitgenossen: von den Fauvisten über die deutschen Expressionisten bis zu den Schülern der „Académie Matisse“ (1908–1910). Der Besuch der herausragenden Sammlung der Mannheimer Kunsthalle rundete unsere Reise ab.
LEITUNG Dr. Alice Gudera, Rainer Donandt, M. A.
TERMIN 8. bis 9. November 2019