Das Bauhaus, heute ein Synonym für Architektur und Design der Moderne, wurde am 21. März 1919 von Walter Gropius als Reformschule in Weimar gegründet. Nach dem aus politischen Gründen erzwungenen Umzug nach Dessau 1925 und Berlin 1932 wurde es 1933 endgültig geschlossen. Es existierte damit genauso lange wie die Weimarer Republik, und wie diese war es ein einzigartiges Laboratorium der Moderne, dessen gestalterische wie soziale Experimente das Aussehen unserer gebauten Umwelt bis heute prägen.

Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums haben wir uns vier Tage lang an den Originalschauplätzen mit der Geschichte dieser Institution, die zugleich unsere eigene Geschichte ist, beschäftigt. In Weimar interessierten uns die expressionistisch beeinflussten Anfänge des „Staatlichen Bauhauses“ ebenso wie seine Wurzeln im Jugendstil und die an diesem Ort besonders prägende klassische Tradition. Unter anderem haben wir den ersten Sitz der Schule in dem von Henry van de Velde entworfenen Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule besucht, das Neue Museum Weimar, das demnächst eröffnende bauhaus museum weimar sowie das legendäre, 1923 von Georg Muche entworfene Musterhaus Am Horn.

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in Dessau, wo das Bauhaus bis heute so präsent ist nirgendwo sonst. Mit dem 1925/26 nach Plänen von Walter Gropius errichteten Bauhausgebäude schuf sich die Schule optimale Arbeitsbedingen und realisierte zugleich die Idee des Gesamtkunstwerks: die Verbindung von Künsten und Handwerk am Bau. Außerdem besuchten wir die von Gropius entworfenen „Meisterhäuser“, und schließlich lässt sich in Dessau am Beispiel der „Siedlung Törten“ exemplarisch die jüngere Geschichte des Siedlungsbaus verfolgen, der für die am Bauhaus betriebene Suche nach dem „Neuen Menschen“ von zentraler Bedeutung war.

LEITUNG Dr. Alice Gudera, Florian Britsch, M. A.
TERMIN 22. bis 25. August 2019