Das Gemälde Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte (1884–1886) von Georges Seurat gehört zu den Schlüsselwerken der Kunstgeschichte. Das in Punkten aus reinen Farben gemalte Bild steht am Beginn der Moderne und gabKünstlern und Künstlerinnen des ausgehenden 19. Jahrhunderts – wie etwa Vincent van Gogh – entscheidende Impulse für die Entwicklung der modernen, vom Abbild gelösten Malerei. Seurat malte es teils im Freien und teils im Atelier, wo er sich am Nachmittag und Abend geduldig mit dem Auftragen der Punkte beschäftigte. Im Jahr 1884 war die Seine-Insel der Treffpunkt für Ruderer, Segler und Spaziergänger – vor allem am Sonntag. Monatelang beschäftigte sich Seurat mit den einzelnen Motiven seines Gemäldes, wobei er die Protagonisten in 34 impressionistischen Ölskizzen und den für ihn typischen Zeichnungen festhielt. Nach den Naturstudien arbeitete Seurat im Pariser Atelier am Boulevard de Clichy seine revolutionäre Komposition aus, bei der er pseudowissenschaftliche Erkenntnisse seiner Zeit über die Wahrnehmung von Farbe verarbeitete. Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte war schließlich im Jahr 1886 die große Sensation auf der achten und letzten Impressionisten-Ausstellung in Paris.
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- 25 € Mitglied(er)