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Eine Künstlerkarriere einzuschlagen war für Frauen in der Frühen Neuzeit möglich, jedoch nicht vorgesehen und unterlag deshalb stets besonderen Herausforderungen. Für eine freie Berufsausübung war die Zugehörigkeit zu einer Zunft notwendig, diese wurde Frauen jedoch – je nach Region – verwehrt, oder andernfalls mit Hürden und Kosten versehen. Auffallend viele Künstlerinnen des 16. bis 18. Jahrhunderts stammten daher aus Künstlerfamilien oder wurden in solche eingeheiratet. Sie arbeiteten ihren Vätern, Brüdern und Ehemännern zu und waren oftmals im Verborgenen tätig. An den königlichen Höfen Europas sah die Situation anders aus: Aufgeschlossen gegenüber der eigentlichen künstlerischen Leistung – unabhängig von Herkunft oder Geschlecht – konnten am Hofe Frauen offen als Künstlerinnen tätig sein. Künstlerinnen wie Lavinia Fontana, Anna Dorothea Therbusch und Rachel Ruysch setzten sich in ihrer Zeit gegen gesellschaftliche Normen durch und genossen so unter ihren Zeitgenossen hohe Ankerkennung. Dass sie in Verge senheit gerieten, liegt auch in der Geschichte der Kunstwissenschaft begründet, in der bis ins fortgeschrittene 20. Jahrhundert ein männlicher Blick vorherrschte.
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