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Mitgliederakademie: Tagesseminar Max Beckmann und die Geschichte des Selbstbildnisses
22. Oktober 2017 @ 11:00 - 15:00
Kaum ein Künstler des 20. Jahrhunderts hat sich so oft und so vielfältig im Selbstporträt befragt wie Max Beckmann. Wir nehmen die große Beckmann-Ausstellung der Kunsthalle zum Anlass, diese Bildnisse genauer in den Blick zu nehmen und das spannende Thema durch die Kunstgeschichte zu verfolgen. Im 15. Jahrhundert dringen Mensch und Natur auf vorher nicht gekannte Weise ins Bild. Künstler gewannen ein neues Selbstverständnis, das sich von dem Begriff des Handwerkers löste. Sie erachteten sich fortan als gleichwertig mit Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern ihrer Zeit. Ein gesteigertes Selbstbewusstsein tritt in den Bildnissen zu Tage, eine genaue Sicht auf menschliche Eigenschaften des Innern wie Äußeren und nicht zuletzt die Suche nach innovativen künstlerischen Wegen. In Auseinandersetzung mit der eigenen Physiognomie als allgegenwärtigem Modell lassen Selbstbildnisse häufig auf die Haltung des Künstlers zur ihn umgebenden Welt und zu ihrer Auffassung über Kunst schließen. Wir widmen uns im Seminar den frühen Beispielen des autonomen Künstlerporträts bei Albrecht Dürer vom Ende des 15. Jahrhunderts und spannen den Bogen bis zu zeitgenössischen Reflexionen des künstlerischen Ich in Foto und digitalen Medien.
Leitung Dr. Alice Gudera